gefälschte USB-Sticks erkennen

gefälschte USB-Sticks

zwei USB-Sticks
Olli Graf - raspithek.de
Bild_2023-01-15_100902972Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License . loading=
USB-Sticks

Immer wieder ist von gefälschten USB-Sticks zu lesen, die eine höhere Speicherkapazität vorgaukeln, als sie tatsächlich besitzen.
Die Gefahr besteht dabei, dass irgendwann deine Daten verloren gehen.

f3tools

Die f3tools sind im Standard-Repository von Raspberry Pi OS vorhanden und können so installiert werden

sudo apt update
sudo apt install f3

Dadurch werden die beiden Kommandos f3write und f3read installiert.
Das nachfolgende Verfahren kannst du auch verwenden, um zu prüfen, ob eine MicroSD-Karte wirklich defekt ist.

Vorbereitung

Der verdächtige USB-Stick darf nur eine Partition haben, die die gesamte Kapazität des Sticks einnimmt. Diese muss auch komplett leer sein.
Diese Partition hängen wir jetzt im Raspberry Pi ein

sudo mkdir -p /mnt/f3test
sudo mount -t auto /dev/sda1 /mnt/f3test

Bei mir hat der USB-Stick die Devicekennung sda und die Partition ist folgerichtig sda1

f3write

f3write beschreibt die gesamte Partition mit kleinen Datenblöcken und eine dazugehörige Checksumme.

sudo f3write /mnt/f3test

Dieser Vorgang wird eine Weile dauern. Auf meinem 8GB USB-Stick sieht die Ausgabe dann so aus.

F3 write 8.0
Copyright (C) 2010 Digirati Internet LTDA.
This is free software; see the source for copying conditions.

Free space: 7.29 GB
Creating file 1.h2w ... OK!                            
Creating file 2.h2w ... OK!                           
Creating file 3.h2w ... OK!                           
Creating file 4.h2w ... OK!                           
Creating file 5.h2w ... OK!                           
Creating file 6.h2w ... OK!                           
Creating file 7.h2w ... OK!                          
Creating file 8.h2w ... OK!                          
Free space: 16.00 MB
Average writing speed: 3.11 MB/s

Das „OK!“ bedeutet nur, dass die davorstehende Datei erfolgreich geschrieben wurde und sagt nichts über die Integrität des gesamten Flash-Speichers aus.

f3read

f3read liest die eben erzeugten Datenblöcke wieder ein und vergleicht die Checksummen.

sudo f3read /mnt/f3test

Bei einem erfolgreichen Durchlauf sieht die Ausgabe so aus:

3 read 8.0
Copyright (C) 2010 Digirati Internet LTDA.
This is free software; see the source for copying conditions.

                  SECTORS      ok/corrupted/changed/overwritten
Validating file 1.h2w ... 2097152/        0/      0/      0
Validating file 2.h2w ... 2097152/        0/      0/      0
Validating file 3.h2w ... 2097152/        0/      0/      0
Validating file 4.h2w ... 2097152/        0/      0/      0
Validating file 5.h2w ... 2097152/        0/      0/      0
Validating file 6.h2w ... 2097152/        0/      0/      0
Validating file 7.h2w ... 2097152/        0/      0/      0
Validating file 8.h2w ...  568712/        0/      0/      0

  Data OK: 7.27 GB (15248776 sectors)
Data LOST: 0.00 Byte (0 sectors)
	       Corrupted: 0.00 Byte (0 sectors)
	Slightly changed: 0.00 Byte (0 sectors)
	     Overwritten: 0.00 Byte (0 sectors)
Average reading speed: 22.37 MB/s

„Wichtig ist, das „Data OK“ zeigt die Kapazität des USB-Stick an, unter „Data LOST“ steht eine 0, daher ist der Stick in Ordnung.

Ich wollte an dieser Stelle noch ein Beispiel geben, wie die Ausgabe bei einer defekten MicroSD-Karte aussieht, aber die einzige defekte Karte, die ich noch nicht entsorgt habe, ist so kaputt, dass ich nicht mal eine Partition darauf anlegen kann.
Allerdings führt mich das zu dem Hinweis: defekte Speicherkarten gehören in den Elektroschrott, nicht in den Hausmüll!

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