Speicherkarte

Alle Raspberry Pi Modelle benötigen eine Speicherkarte als Massenspeicher. Üblicherweise werden dafür MicroSD Karten benutzt. Lediglich der Raspberry Pi 1 benutzt eine SD-Karte in voller Größe und bei den Compute Modules wird teilweise eine eMMC Karte verbaut. Auf die Karte wird das Betriebssystem installiert und alle Daten werden darauf gespeichert.

Speicherkarte
MicroSD-Karte 8GB Bild: CC-BY Daniel Sancho / Flickr

Speichergröße

Für ein Minimalsystem reicht eine Speicherkarte mit 4GB Kapazität aus, ich empfehle dir aber mindestens 8GB zu verwenden. Ich benutze inzwischen in der Regel in meinen Pis 32GB Karten, um genügend Raum für Daten zu haben.Die größte Speicherkarte hat bei mir eine Kapazität von 256 GB, die in meinem alten Datenbankserver steckte, inzwischen ist die Datenbank auf eine M.2 SSD umgezogen.

Unter bestimmten Bedingungen kannst du die MicroSD Karte auf eine mit geringerer Kapazität umziehen.

Für eine richtig hohe Speicherkapazität empfehle ich das nachrüsten einer SSD.
Entweder in einem Argon One M.2 Gehäuse oder mit einen USB-Adapter. Darauf gehe ich in einem späteren Beitrag noch ein.

Geschwindigkeit

MicroSD-Karten sind in verschiedene Geschwindigkeitsklassen unterteilt.

KlasseGeschwindigkeit lesend (MB/sec)Geschwindigkeit schreibend (MB/sec)
2162
4324
6486
108010

Bei einer langsamen Speicherkarte dauert es auch entsprechend lange, bis dein Raspi gestartet ist. Daher solltest du immer Karten mit der höchsten Geschwindigkeitsklasse benutzen.

Zuverlässigkeit

MicroSD Karten wurden ursprünglich dafür entworfen, Fotos in Digitalkameras zu speichern. Als Hauptdatenspeicher in einem Computer, in dem das Betriebssystem ständig auf die Karte zugreift. Dadurch „altern“ die Zellen schneller und der Speicher wird unbrauchbar. Auch wenn dieses Problem sich in den letzten Jahren etwas abgemildert hat, solltest du eine gute Backup-Strategie haben, um Datenverlust zu vermeiden.
Mir persönlich sind von 20 Speicherkarten gerade mal drei kaputt gegangen. Allerdings nicht im laufenden Betrieb sondern als ich unachtsam auf die Kontakte gepackt habe.
Es ist keine schlechte Idee, ein paar Reserve Speicherkarten in der Schublade liegen zu haben, um deinen Pi schnell wieder ans Rennen zu bekommen.

Siehe dazu auch: log2ram

Alternativen

Lange Zeit, waren MicroSD Speicherkarten die einzige Möglichkeit, einen Raspberry Pi mit einem bootbaren Betriebssystem auszurüsten.
Erst mit Modell 3 konnte ein Bootloader nachgerüstet werden, der das Betriebssystem von einem USB-Gerät laden konnte.
Dies könnte ein USB-Stick sein oder eine SSD. Ein USB-Stick ist eigentlich auch nicht als bootbares Gerät konzipiert, so dass man hier wieder vor dem gleichen Problem steht.
Eine SSD bringt dir den größten Gewinn an Geschwindigkeit, Speicher und Zuverlässigkeit. Wenn du sie über einen USB-SATA Adapter anschließen willst, solltest du darauf achten, dass der Adapter das UASP Protokoll (USB Attached SCSI Protocol) implementiert. Die eleganteste Möglichkeit ist natürlich das oben verlinkte Argon M.2 Gehäuse mit einer m.2 SATA zu versorgen. Im Homeserver Projekt zeige ich dir, wie’s geht.

Nachtrag 29.04.24 Inzwischen habe ich auch einen Geschwindigkeitstest für verschiedene MicroSD Karten durchgeführt.

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