Am 01.Oktober 2025 war es endlich so weit und Raspberry Pi OS Version 6 wurde freigegeben. Dieses basiert auf Debian 13 mit dem Codenamen trixie.

Das ist neu in trixie
trixie basiert auf dem Linuxkernel 6.12, der aber jetzt volle Unterstützung für den BCM2712 SoC des Raspberry Pi 5 mit bringt. Ebenso unterstützt der Kernel jetzt die RISC-V Prozessorarchitektur. Dafür ist der Support der i386 Architektur entfallen.
In der Desktopversion sind Gnome 48 und XfCe 4.20 die aktuellen Versionen.
Wie immer sind eine Menge Pakete dazugekommen, andere dafür entfallen. Ich habe nur gemerkt, dass das von mir immer wieder zur Systemanalyse benutzte neofetch jetzt durch fastfetch ersetzt wurde. Außerdem wurde exa (eine Alternative zu ls) durch eza ersetzt, wodurch der Umweg über einen separaten Download wegfällt.
Es freut mich, dass Python jetzt in der Version 3.13 verfügbar ist.

Ich kann hier unmöglich sämtliche Änderungen im Paketrepository auflisten. Daher beschränke ich mich auf die für mich relevanten.
Die Wi-Fi Verbindung wird jetzt ebenso wie die Ethernetverbindung über den NetworkManager verwaltet und konfiguriert, wpa_supplicant läuft unter Haube noch weiter mit, aber du konfigurierst es nicht mehr direkt.
Installation
Ich installiere Raspberry Pi OS Lite (trixie) zum Test mit dem Imager auf eine neue 32GB MicroSD Karte.

Ich benutze den Raspi mit dem Argon Lite V5 als Testobjekt. Dieser startet ohne Probleme hoch und ich kann den Fan neu konfigurieren. Mein Ansible Playbook richtet alles ein und ich guck mir trixie mal genauer an. Die Wi-Fi Verbindung im NetworkManager wird vom Imager automatisch konfiguriert.
Ich schau mich jetzt mal im System um, die Hardware ist gleich geblieben. Heute geht’s nur ums Betriebssystem.
Zunächst mal die Ausgabe von fastfetch.

Es sticht direkt ins Auge, dass hier das Logo von Debian angezeigt wird und auch der Name Raspberry Pi OS nicht mehr auftaucht. Dies deutet darauf hin, dass sich Raspberry Pi OS weiter der Debian Linie angenähert hat. Dies bestätigt auch ein Blick in die apt Konfiguration.
Die Datei /etc/apt/sources.list ist unter trixie komplett leer. Die Repository Konfiguration wird durch die Dateien /etc/apt/sources.list.d/debian.sources und /etc/apt/sources.list.d/raspi.sources definiert.
Ich gehe davon aus, dass das Debiangrundsystem mit dem Kernel über die debian.sources bedient wird und raspi.sources nur noch besondere Erweiterungen (wie raspi-config oder die Bootloader-Tools) für den Raspberry Pi zur Verfügung stellt. Dadurch stehen uns vielleicht neue Kernelversionen schneller zur Verfügung als in der Vergangenheit.
Als nächstes fallen die Versionen des Kernels (6.12) und der bash (5.2.37) in mein Auge.
Upgrade von bookworm auf trixie
Aufgrund der Änderung der apt Konfiguration ist eine Umstellung wie von bullseye auf bookworm nicht so einfach möglich. Hier ist es vermutlich doch besser, das System mit Trixie neu aufzusetzen und danach die Backupdaten wieder einzuspielen. Ich arbeite an einem Playbook, um das mit Ansible zu vereinfachen. Dazu dann später mehr.
Fazit
Raspberry Pi OS hat in der neusten Version einen großen Schritt in Richtung Verschmelzung mit Debian getan. Zwischen der Veröffentlichung von Debian 13 (trixie) und der darauf basierenden Raspberry Pi OS Version lagen etwa zwei Monate, die zukünftig verkürzt werden könnten (falls sie nicht komplett wegfallen). Wie immer bringen die neuen Programmversionen auch neue Möglichkeiten, gerade die neue Pythonversion werde ich mir in Kürze genauer ansehen.