Ich habe lange überlegt, wie ich die Qualität des Wi-Fi auf einem SBC messen kann. Während ich mich mit dem Orange Pi 5 Pro beschäftigte, bin ich dann auf iperf3 gestoßen.
Serverinstallation
Als Server benutze ich den Raspberry 4 aus dem Homeserver Projekt.
Die Installation auf dem Server ist mit
sudo apt install iperf3 -y
zügig erledigt. Die Frage, ob iperf3 beim Hochfahren automatisch als Daemon gestartet werden soll, beantworte ich mit „Ja„. Du kannst auch manuell den Server mit iperf3 -s
starten. Dann wird dir angezeigt, dass per Voreinstellung der TCP-Port 5201 benutzt wird.

Clientinstallation
Auf jedem Board, das ich messen will installiere ich iperf3 mit dem selben Kommando wie oben. Nur die Frage nach dem Autostart verneine ich dann.
Testlauf durchführen
Um einen Testlauf durchzuführen, starte ich iperf3 einfach auf dem Client:
iperf3 -c hans
Der Parameter -c
schaltet iperf3 in den Clientmode. hans ist der Hostname meines iperf3 Servers (hier könnte ich auch die IP-Adresse eintragen)
In der Folge wird iperf3 zehnmal Daten zwischen Client und Server austauschen und messen, wie lang das dauern wird. Mit dem Parameter -t 20
erhöhe ich die Anzahl der Durchläufe auf 20.
Als Ergebnis wird ein detailliertes Protokoll ausgegeben.

Interessant sind die beiden unteren Zeilen der Tabelle.
Da ich nicht unter optimalen Laborbedingungen teste, kommt mein Raspberry Pi 5 auf solide 230 MBits/sec sowohl in Sende- als auch in Empfangsrichtung. Das WLAN-Modul des Raspberry Pi 5 beherrscht leider nur Wi-Fi 5.
Mal sehen, wie es auf einem Raspberry Pi 4, der im Nachbarraum steht, aussieht.

Dieser Raspberry Pi steckt in einem Argon One M.2 Gehäuse, dass das WLAN Signal vermutlich etwas abschirmt. Außerdem ist die WLAN Antenne des Raspi 4 nicht so optimiert wie beim 5er. Daher kommt er nur auf 85MBits/sec in Sende und 84,7MBits/sec in Empfangsrichtung.
Zum Vergleich mache ich noch einen Testlauf auf meinem Datenbank Raspi, der per Ethernet ans Netz angeschlossen ist.

Die Kupferleitung hat der Raspi 4 für sich allein, daher liegen beide Messwerte bei gut 900 MBits/sec.
öffentliche iperf3 Server
Falls du dir keinen eigenen iperf3 Server einrichten kannst oder willst, gibt es auf der iperf3-Website eine Liste mit öffentlichen Servern.
Fazit
iperf3 ist ein interessantes Tool, um den Netzwerkdurchsatz zu messen. Es ist einfach zu installieren und zu benutzen. Es eignet sich nicht nur für Vergleichstests sondern auch, um den Durchsatz im WLAN zu optimieren.