Der Banana Pi BPi M4 Zero spielt, wie sein Name verrät, in der Raspberry Pi Zero 2 W Klasse. Er verfügt auch über WLAN und Bluetooth
Lieferumfang
Geliefert wurden mir
- Der Banana Pi M4 Bpi Zero Board
- zwei Kühlkörper
- eine externe WLAN Antenne
- ein Kabel USB-C auf USB-A
Der beim Anbieter versprochene Mini-HDMI auf HDMI Adapter fehlte leider, aber davon hab ich eh genug auf Lager liegen.
Im Prinzip ist ansonsten alles dabei, um den M4 Zero in Betrieb zu nehmen. Durch den eMMC Speicher brauchst du nicht mal unbedingt eine MicroSD Karte.
Auf der Oberseite des Banana Pi Bpi-M4 Zero sind neben SoC,RAM und Wi-Fi auch der MicroSD Leser untergebracht.Wie beim Raspberry Pi Zero 2 W gibt es zwei USB-C Buchsen, die äußere für die Stromversorgung, die andere unterstützt OTG zum Anschluss von Maus und Tastatur über einen passenden Hub. Der FPC Konnektor dient nicht zum Anschluss einer Kamera oder eines Displays, sondern bietet USB 2.0, Infrarot und Ethernet mit 100 MBit an.Dazu habe ih allerdings keinen Adapter gefunden. Ein Display kann über Mini-HDMI angeschlossen werden.
Auf der Unterseite sitzt der Chip für 8GB eMMC Speicher.
Spezifikation
Die kleine Platine des Banana Pi BPi M4 Zero hat die selben Dimensionen wie der Raspberry Pi Zero 2 W.
Abmessungen | 65,0mm * 30,0mm |
SoC | Allwinner H618, Quad-Core ARM Cortex-A53 |
GPU | ARM Mali G31 |
Hauptspeicher | 2GB LPDDR4 |
MicroSD Slot | + |
eMMC | 8GB |
WLAN / Blutooth | 2,4 u. 5GHz / 4.2 |
Ethernet | über FPC |
Videoausgabe | Mini-HDMI Typ C |
FPC | 24 Pin USB2.0, 100MBit Ethernet |
GPIO | 40 Pin, nicht bestückt |
USB 3.0 | – |
USB 2.0 | 1 OTG USB-C |
Spannungsversorgung (USB-C) | 5 V/ 3A USB C |
sonstiges | Reset-Button, FEL-Button |
Der Quad-Core H618 von Allwinner taktet mit bis zu 1,5GHz und kann auf 2GB LPDR4 Hauptspeicher zugreifen. Der FPC Anschluss sieht zwar dem des Raspberry Pi Zero 2W ähnlich, ist aber nicht kompatibel zu diesem. Er ist nicht zum Anschluss einer Kamera gedacht sondern ist mit Signalen für Ethernet und USB 2.0 belegt.Allerdings habe ich bislang keinen Adapter gefunden, der diese Signale an ein üblichen Buchse zur Verfügung stellen kann.
Montage
Zu montieren gibt es eigentlich nicht viel beim M4 Zero. Die beiden mitgelieferten Kühlkörper werden auf SoC und RAM geklebt und die benötigten Kabel eingesteckt.
Betriebssystem
Auf der Website werden Android 12, Ubuntu 24.04 (jammy) und Debian 12 (bookworm) zum Download angeboten.
Ich flashe die minimal Version von Debian 12 auf eine 64GB SanDisk Ultra Karte und schließe Maus und Tastatur über OTG und mein Display über Mini HDMI an. Zur Stromversorgung nehme ich das offizielle Netzteil für den Raspberry Pi 4.
Der erste Start dauert etwas länger, da automatisch die Partition auf die gesamte Kapazität der MicroSD erweitert wird. Danach logge ich mich mit dem Defaultuser (pi/bananapi) ein und muss feststellen, dass das in der Anleitung beschriebene Konfigurationsprogramm bananapi-config
nicht vorhanden ist.
Also versuche ich es als nächstes mit der Xfce Version von Debian 12. Hier kann ich WLAN über Xfce konfigurieren und das Konfigurationsprogramm ist hier vorhanden, lässt sich aber nicht so ohne Weiteres in die minimal Installation umkopieren.
Die Desktop Version läuft so weit stabil, allerdings flackert es jedes mal ein wenig, wenn sich ein neues Fenster öffnet. Dies lässt sich nur verhindern, wenn ich die Auflösung von 4K auf 1920*1080px runter schalte oder die Frequenz von den beworbenen 60Hz auf 50Hz reduziere. Hier ist die GPU entweder überfordert oder die Bandbreite des Bus ist überlastet, ich schließe aber auch nicht aus, dass mein Mini-HDMI auf HDMI Adapter daran Schuld ist.
Messwerte
Mit
sysbench cpu --cpu-max-prime=50000 --threads=4 run
teste ich die CPU Performance und komme auf eine Laufzeit von 10,0092s (Raspberry Pi Zero 2W: 10,1144s)
Der Durchsatz der MicroSD Karte bringt 12,31 MB/s lesend und 8,10 MB/s schreibend (Zero 2W: 8,58 MB/s; 5,49 MB/s)
Die Temperatur steigt während des Übertaktungskripts von 45,6°C auf 54,4°C.
Fazit
Die Hardware des Banana Pi BPi-M4 Zero ist leistungsstark und für einen SBC im Zero-Format gut gelungen.
Auch ohne die mitgelieferte WLAN Antenne ist die Verbindung gut.
Allerdings schwächelt die G31 GPU von Mali bei der beworbenen 4K 60Hz Auflösung.
Ein echter Fauxpas ist das fehlende Konfigurationsprogramm in der minimal Debian Distribution. Bei der Desktopversion stolpere ich immer wieder über das Problem, dass sich das Keyboardlayout im laufenden Betrieb von de auf us umstellt (und wieder zurück), als würden zwei Konfigurationsprozesse um die Vorherrschaft kämpfen.