Da lange Zeit keine Raspberry Pis lieferbar waren, habe ich die Zeit genutzt, um mich mal mit dem Radxa Rock 5B zu beschäftigen.
Technische Daten des Radxa Rock Pi 5B
Abmessungen | 100*45mm |
CPU | Rockchip RK3588 4* A76 und 4 * A55 |
GPU | Arm Mali G610MC4 |
NPU | 6 TOPS |
RAM | 4/8/16 GB LP-DDR4 |
GPIO | 40-polig |
Speicher | Micro-SD M.2 B-Key SATA eMMC |
WLAN | über M.2 E-Key nachrüstbar |
Ethernet | 1* 2,5GB |
HDMI | 2* fullsize (1* 8K,1 * 4K) |
Video-Eingang | Micro-HDMI (4K 60fps) |
Audio | 3,5mm Klinke mit Mikro-Eingang |
Stromversorgung | USB Type-C PD Version 2.0 9V/2A, 12V/2A, 15V/2A and 20V/2A |
sonstiges | Power-Button Reset-Button Recovery-Button Anschluss für CPU-Fan Anschluss für RTC-Batterie |
Anschlüsse
Der Rock 5B stellt an der langen Seite folgende Anschlüsse zur Verfügung (von links nach rechts)
- Audio Klinge 3,5mm
- USB-C mit Power-Delivery
- 2* HDMI-fullsize (1* 8K, 1* 4K)
- 2* USB 2.0
- 2* USB 3.0
- Ethernet 2,5GBps
Rockchip RK3588
Auf dem Rockchip RK3588 sind 4 ARM A76 und 4 A55 Kerne aufgebracht. Davon takten 4 mit max. 1800Mhz und die anderen vier mit maximal 2304MHz.
Die ARM Mali GPU kann zwei Displays über HDMI 2.1 ansteuern. Eins mit 8K, das andere mit 4K.
Eine NVME SSD auf der Unterseite des Boards wird über PCIe 3.0 4x angesteuert.
Betriebssystem
Auf der Downloadseite von Radxa stehen inzwischen Ubuntu, ArchLinux und DietPi OS eine Menge verschiedener Betriebssysteme zum Download bereit.
Inbetriebnahme
Rock 5B ans Laufen zu bekommen, benutze ich das Netzteil des Raspberry Pi 5 und montiere einen Lüfter über dem SoC. Außerdem benutze ich das M.2 WLAN Modul von Radxa.
Auf eine 64GB MicroSD Karte flashe ich DietPi OS und konfiguriere es so, wie im verlinkten Post beschrieben. Die Version von DietPi basiert noch auf Debian 11 (bullseye) Für den ersten Start schließe ich Tastatur und Monitor an und lasse erstmal alle Upgrade- und Konfigurationsskripts durchlaufen. Dann ist es Zeit, um die ersten Livedaten zu sammeln.
Debian 11 (bullseye) ist zwar nicht gerade die aktuellste Version aber immer noch neuer als beim Banana Pi M5.
Vergleich mit dem Raspberry Pi 4
Raxda Rock Pi 5 | Raspberry Pi 4B | |
---|---|---|
Betriebssystem | Debian 11 (bullseye) | Debian 12 (bookworm) 64-bit |
Frequenz | 2300MHz /1800Mhz | 2000MHz |
CPU Performance (Events avg) | 2734.7500 | 128,2500 |
I/O MicroSD (Read / Write) in Mib/s | 87.52 / 87.52 | 547,73 / 365,15 |
I/O NVME (Read /Write) in MiB/s | 194.87 / 130.27 | 112.99 / 75.16 |
Temperatur Start in °C | 15,7 | 48,7 |
Temperatur Ende in °C | 24,0 | 66,7 |
Bei der Rechenleistung hat der Rock 5B die Nase ganz klar vorne. Allerdings ist der Durchsatz bei der MicroSD Karte eher unterirdisch.
Durch die aktive Kühlung bleibt der SoC gut gekühlt.
Ich habe noch eine NVME SSD gefunden und auf die Unterseite montiert. Zum Vergleich habe Werte von einem Raspberry Pi 4 im Argon One M.2 Gehäuse mit einer SATA SSD genommen.
Geräuschentwicklung
Ich habe auf eine Lautstärkemessung verzichtet, da ich den offiziellen aktiven Kühler für den Rock 5B nicht bekommen konnte sondern ein Alternativmodell von Radxa benutze und ich denke, dass die Messung dann nicht fair wäre.
Aber auch der Lüfter wird bei Bedarf auf volle Umdrehung gebracht, was ganz kurz immer mal wieder zu hören ist.
Fazit
Der Rock 5B von Radxa zeigt, was bei Single Board Computer heute möglich ist. Er rechnet mit seinem 8 Kernen sehr schnell. Der miserable Wert bei der MicroSD Karte lässt sich durch die Montage eines eMMC Moduls oder einer NVME SSD kompensieren.
Was mir immer hilft ist eine farbig kodierte GPIO Leiste, sowas sollten alle Hersteller zum Standard machen.
Ich vermute, dass 2,5GB Ethernet auch allmählich Standard auf SBC werden.
Was mir auch gefällt sind die Fullsize HDMI Buchsen bei denen ich mir keine Adapterstecker mehr abknicke. Mit dem HDMI Eingang lassen sich bestimmt interessante Anwendungen zur Bildverarbeitung bauen.